Veränderte Arbeitswelt, veränderte Gesellschaft

Mag. Caroline Hungerländer

Auf ihr innerstes Wesen heruntergebrochen, ist Gewerkschaftsarbeit eine Dienstleitung an den Mitgliedern. Und wie jeder Dienstleister muss sie ihr Angebot an der Nachfrage orientieren. Die Nachfrage scheint heute verändert, das Angebot nicht mehr passend. Ein Gedankenanstoß. Ein Weckruf.

Die Nachfrage
Näher am Individuum

Junge Menschen sind oft gezwungen, mehrere prekäre Arbeitsverhältnisse zu vereinen: zwanzig Stunden auf Werkvertragsbasis, nebenbei Freelancer, nebenbei Uber Fahrer. Flexible Arbeitszeiten, flexible Dienstverhältnisse. Tradierte Regeln gelten nicht mehr und neue wurden noch nicht aufgestellt. Gerade an diesem Punkt ergibt sich der Bedarf an die Gewerkschaft: die persönliche Orientierungshilfe in Zeiten des Umbruchs,
Eine Gewerkschaft sollte die kommenden branchenspezifischen Veränderungen voraussehen und ihre Mitglieder darauf vorbereiten können: mit Weiterbildungsmaßnahmen beispielsweise. Vielleicht ist künftig der Bedarf eines Mitglieds an seine Gewerkschaft, dass sie ihn durch sein Berufsleben geleitet: Weiterbildungsmaßnahmen anbietet, ihn beim lebenslangen Lernen unterstützt.

Arbeitslosigkeit allgegenwärtig

Treffen die Prognosen namhafter Ökonomen zu, wird die Arbeitslosigkeit in Folge der digitalen Revolution drastisch ansteigen. Dies betrifft nicht nur Berufe, die durch digitale Lösungen ersetzt werden können, sondern wird auch einen stetigen Wechsel zwischen Arbeit und Arbeitslosigkeit für den Einzelnen bedeuten.