Meine Gesundheit – meine Verantwortung

Thomas Karner

Die Digitalisierung macht auch vor dem Gesundheitsbereich nicht halt. In Österreich ist mit ELGA ein wichtiger Schritt zur Vernetzung der Gesundheitseinrichtungen gelungen. Was noch fehlt, ist Bewusstseinsbildung: Jede und jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Künftig sollen Patientinnen und Patienten sogar noch mehr Verantwortung übernehmen, das medizinische Personal soll dabei unterstützend mitwirken.

In Zukunft werden z.B. Telesprechstunden und Gesundheits-Apps integrale Bestandteile der medizinischen Versorgung sein. Wichtig dabei ist, dass gute Online-Angebote den altbekannten „Dr. Google“, ablösen, da dieser für mehr Verunsicherung als Klarstellung sorgt. Die Bertelsmann-Stiftung in Deutschland beschäftigt sich seit 2015 mit diesem Thema und zeigt in ersten Projektergebnissen auf, dass die Technik auch die medizinische Versorgung verändert und verbessert, wenn die Patientinnen und Patienten bereit sind, sich darauf einzulassen und wenn Grundvoraussetzungen, wie die Hoheit über die eigenen Daten, Datenschutz sowie seriöse Aufklärung gewährleistet sind.
Die Möglichkeiten im Bereich der Medizin 4.0 sind groß, sie erforden aber die Kooperation mit den Patientinnen und Patienten. Das gemeinsame Ziel ist ein längeres, selbstbestimmtes Leben außerhalb von Gesundheitseinrichtungen. Die wesentlichste Herausforderung der Zukunft wird sein, den Menschen die Ängste vor der Technik zu nehmen und die positiven Aspekte wie z.B. die bessere Versorgung von Gebieten im ländlichen Raum oder die Einbeziehung von Experten via Videokonferenz hervorzuheben. Denn Medizin 4.0 kann zwar die Betreuung durch Menschen nicht ersetzen, aber doch wesentlich zum Wohlbefinden von Patientinnen und Patienten beitragen.